Etappe 15: Mauerberghütte - Gampenalm
Entfernung: 12,86 km
Zeit: 4:36 h
Aufstieg / Abstieg: 610 m / 658 m
Hey,
was für eine verrückte Nacht! Gestern kurz vor Zapfenstreich hat Sandra den Sichelmond entdeckt. Ein toller Anblick, wie er da stand umgeben von ganz vielen Sternen und Bergen!
Merkwürdigerweise erblickten wir am nächsten Morgen einen Vollmond?! Sehr komisch, aber das war noch lange nicht alles, denn Axel‘s Handy ist wieder zum Leben erwacht. Unzählige Male hatte er zuvor versucht auf ganz unterschiedliche Weise das Telefon wiederzubeleben. Leider erfolglos. Jetzt ging das fast wie von Geisterhand. Ob der Sichelmond, der tatsächlich eine Teilmondfinsternis war, das Telefon verzaubert hat? Man weiß es nicht.
Und wie nennt man denn jetzt ein untotes, wieder erwachtes iPhone 6? Na klar, iPhone Z für Zombie ;)
Das Naturspektakel hat uns leider nur leicht schlafen lassen. Egal, dann kann man auch mal zum Sonnenaufgang vor die Hütte. Auf der einen Seite begrüßte uns die Sonne, auf der anderen verschwand der Vollmond im Morgendunst, das war einfach magisch!
Gut gestärkt sind wir gegen 9 Uhr Richtung Peitlerkofel aufgebrochen. Es ging erst einmal kurvig bergab, wieder bergauf die Passstraße am Würzjoch querend, immer wieder den gigantischen Kalksteinfelsen im Blickfeld.
Am Eingang zum Naturpark-Puez-Geisler herrschte leider eine etwas sehr touristische Stimmung, die sich bis zum Erreichen der Peitlerscharte und deren Überschreitung sehr hartnäckig hielt. Trotzdem haben wir den Aufstieg genossen, zwischendurch mit einer erholsamen „Piccola pausa” am Wegesrand, sogar kurzweilig in Begleitung einer Gämse.
Nach der Überquerung der Peitlerscharte wurde es, bis auf das Pfeifen der Murmeltiere, schnell wieder ruhig. Jetzt sind wir endlich so richtig in den Dolomiten angekommen! Weiße Pfade gesäumt von zur Übertreibung neigenden Wildblumenwiesen, mal rosa, mal gelb, mal puschelig, mal krautig, aber immer unglaublich schön, führten uns schließlich zur Gampenalm.
Dem Thema Gastfreundschaft auf Alpenhütten wird sich Axel nach der gesamten Tour einmal sehr ausführlich widmen. Eines vorweg: Auf der Gampenalm wurden wir zum ersten Mal nach einem sehr freundlichen Empfang von Matthias nach unserem heutigen Weg gefragt. Da fühlt man sich doch gleich fast wie zu Hause. Wunderbar :)
Die Hütte liegt auf 2.062m, hat irgendwie „Tal-Charakter“, trotzdem eine großartige Aussicht auf die Steinriesen drumrum und ist wesentlich
heimeliger als so manche Übernachtungsgelegenheit in der Nachbarschaft.
Morgen ist endgültig Schluss mit „Wellness“ - knackige 7 Stunden und tausende Höhenmeter warten auf uns!
Rock on
Axel, Sandra & Penny
