Etappe 17: Rifugio Frara - Rifugio Boè
Entfernung: 13,78 km
Zeit: 4:49 h
Aufstieg / Abstieg: 893 m / 252 m
Hey,
falls ihr uns suchen solltet, wir sind auf dem Mond gelandet! ;)
Nein, mal im Ernst, wir befinden uns auf 2.873 m im Rifugio Boè. Soeben wurden die Generatoren abgeschaltet, d.h. es funktioniert nur noch die Notbeleuchtung auf den Fluren und unsere Stirnlampen.
Wir sind umgeben von einer so seltsam außerirdisch aussehenden Landschaft, dass man wirklich meinen könnte, wir wären auf einem fremden Planeten. Es ist faszinierend und gleichzeitig auch ein wenig beängstigend. Apropos Angst: Die kam heute ganz von selbst, als wir uns zu dritt in den Klettersteig des kolossalen Nordabsturzes des Sella-Massivs begaben. Irgendwie hatten wir uns auf diesen Teil der Etappe gar nicht so richtig vorbereitet, was sich am Ende auch als gut erwies, da wir ansonsten möglicherweise gekniffen hätten. Wir alle drei sind heute über so ziemlich jede physische und psychische Grenze hinaus gegangen und sind immer noch mehr als überwältigt. Der Klettersteig war für uns „Flachlandbewohner“ einfach krass!
Ausgegangen sind wir von einer geschmeidigen 3 bis 4 Stunden Tour, weshalb wir am Morgen recht spät entspannt gestartet sind. Doch ohne Gnade ging der Weg mit der teuflischen Bezeichnung 666 direkt steil hinauf und forderte all unsere Sinne. Auch Penny war sichtlich beeindruckt und wollte an manchen Stellen einfach nicht weiter aufsteigen. Aber mit Teamwork meisterten wir auch die schwierigsten Kletterstellen, Schneefelder und kleinen Unwetter (Hagel).
Und jetzt sind wir hier, krabbeln gleich in die Schlafsäcke unserer Stockbetten und werden mit Sicherheit tief und fest schlafen.
Sollte es übrigens jemanden da draußen geben, der unseren Weg etwas akribischer verfolgt, dem sei Gewiss, dass wir uns nach unserer Heimkehr noch einmal sehr ausführlich zum Verlauf der gesamten Tour (auch mit GPX-Dateien) äußern werden.
Long days and pleasant nights!
Rock on
Axel, Sandra & Penny