Etappe 20: Rifugio Coldai - Rifugio B. Carestiato
Entfernung: 20,07 km
Zeit: 7:49 h
Aufstieg / Abstieg: 966 m / 1.234 m
Hey,
da im Vorfeld unserer Reservierungen die Tissi Hütte mit Hund ausgebucht war, mussten wir von unserer gestrigen Station, dem Rifugio Coldai, heute einige „Extrameter“ machen. Somit summierte sich die Etappe auf rund 8 Stunden Wanderung. Also sind wir früh aufgebrochen um uns der Herausforderung zu stellen. Heute war Montag in der Bergwelt und deshalb hatten wir den eiszeitlichen Lago Coldai ganz für uns alleine.
Das gleiche Bild bot sich uns glücklichweise auf der gesamten Etappe - eine Wohltat nach dem gestrigen Ansturm auf die Berge. Soviel Abwechslung wie an diesem Tag hatten wir bislang selten auf der gesamten Tour. Wiesen wechselten sich ab mit Wald oder Geröllfeldern bis hin zu dem hier so typischen Latschenbewuchs. Und dazwischen nie zu übersehen die Türme, Zacken und Wände des Civetta-Massivs. Auch die Tier- und Pflanzenwelt war heute übermütig und verwöhnte uns mit Bild und Ton - nur das scheue Edelweiß wollte sich uns einfach nicht zeigen (dabei hatten andere Mitwanderer das Gewächs im Überfluss entdeckt ;)). Das Rifugio Valozzer lud uns schließlich in unwiderstehlicher Lage zu einer kleinen Rast mit Schokokuchen und Caffè Americano ein.
Weiter des Weges kreuzten wir die letzte Wasserauffüllmöglichkeit - ein rauschender, glasklarer Bergbach. Erfrischt meisterten wir den schwierigsten Teil der Etappe über ausgesetzte Pfade durch Geröll und Felsen bis hinauf zur Forcella Col dell‘Orso, an der wir eine Pause einlegten und uns schon auf dem Höhepunkt der Wanderung wähnten.
Weit gefehlt, denn hinter der Bergkuppe lauerte die eigentliche und letzte Herausforderung - die Forcella del Camp. Also, noch einmal Kräfte und Motivation sammeln und auf ging‘s! Weiter immer weiter bis zum Rifugio Bruto Carestiato auf 1.834 m und dort wartete, ganz für uns alleine, ein gemütliches Bivacco.
Wir sind glücklich darüber, dass morgen nur eine kurze Etappe (4 Stunden) auf dem Programm steht, da Penny deutlich anzumerken ist, wie sehr ihr die langen, anspruchsvollen Distanzen ans Fell gehen. Aber die Zaubermaus meistert alles ganz wunderbar und wir sind davon überzeugt, dass aus ihr noch ein richtiger Dolomiti-Dog wird ;)
Ein Sonnenuntergangsgruß aus der Bergwelt!
Rock on
Axel, Sandra & Penny