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Lebenszeit, Pendelzeit

Hey, rund 1,5 Jahre war dies mein allmorgendlicher Anblick bei der Einfahrt in den Kölner Hauptbahnhof. Insgesamt bin ich fast 2 Jahre von Essen nach Köln gependelt - 65 km eine Strecke. Zuerst mit dem Auto und nach 6 nervenzehrenden Monaten zum Glück weiter mit der Bahn. Nicht, dass Pendeln mit der S-Bahn unglaublich schön wäre, aber es ist immerhin besser nutzbare Lebenszeit. Wertvolle Lebenszeit. Zugegeben teilt man diese Zeit oft mit Leuten, die sich rüpelhaft, wenig empathisch, laut, breit oder sonst wie ausladend benehmen (insbesondere zur Karnevalszeit). Vom olfaktorischen Erlebnis fange hier gar nicht erst an. Dennoch, diese 1,5 Stunden morgens und dann nochmal abends in der Bahn waren wertvoll für allerhand Lesen, Schreiben, Recherchieren, Illustrieren, Grübeln oder Podcast hören. Und mit guter Musik auf den Ohren ließ sich auch der lauteste Wagon ertragen.

 

Das Pendeln mit dem Auto war dagegen die reinste Tortur. Ich kann nicht glauben, dass ich „freiwillig“ so viel Lebenszeit im Stau stehenderweise verbracht habe. Also vielmehr stand das Auto und ich saß. Ich habe sehr viel gesessen. Vor der Leverkusener Brücke oder irgendwo in Köln. Und wenn es so gar nicht rollte, habe ich in der Zeit tatsächlich Tagebuch geschrieben. Ein paar Erkenntnisfragmente aus dem Stau werde ich hier bestimmt mal mit euch teilen.

 

Trotz dieser ganzen Lebenszeit auf Rädern oder Schienen bereue ich keinen Moment. Köln war einfach großartig, ist großartig! Die Leute, die Stadt, die Stimmung, die Offenheit und den Humor - all das macht es einem sehr sehr leicht, Köln ganz schnell ins Herz zu schließen.

 

Startet gut ins Wochenende!